Entzündung im Knie bei seronegativer RA - Rheumahelden

Meine Diagnose: Seronegative RA

Wie kam es zu dieser Diagnose? Und was bedeutete das eigentlich? Der Weg zu meiner Diagnose hat circa zwei Jahre gedauert. Die erste Hürde dabei war den richtigen Arzt zu finden. Ich war bei so einigen Allgemeinmedizinern und Orthopäden, die nicht so richtig wussten, was sie mit mir machen sollten. Nach fast zwei Jahren kam bei einem der Ärzte der Verdacht auf, es könnte eine rheumatische Erkrankung sein und der schickte mich dann (endlich) zum Rheumatologen. Wie lange hat es bei dir gedauert? Bei wie vielen Ärzten warst du, bis du die Diagnose bekommen hast?

Welche Untersuchungen waren notwendig?

Als ich endlich beim „richtigen“ Arzt war, hat er zuerst nach meinen Beschwerden gefragt. Bei mir war zu dieser Zeit das linke Knie (manchmal auch die Sprunggelenke) geschwollen und sehr schmerzhaft. Morgens war es meistens schlimmer. Im Laufe des Tages, wenn ich mich bewegt habe, ging es dann besser (Ärzte bezeichnen das als Morgensteifigkeit). Er hat meine Gelenke abgetastet, um festzustellen, ob in meinen Gelenken aufgrund der Entzündung Ergüsse (Ansammlung von Flüssigkeit im Inneren eines Gelenks) vorhanden sind. Knie und Sprunggelenke waren geschwollen. Dann wurde mir Blut abgenommen und folgende Werte bestimmt: Entzündungswerte (Blutsenkung und CRP-Wert), Rheumawerte (Rheumafaktor und Anti-CCP) und mehr. Anschließend ging es dann zum Röntgen. Beim nächsten Termin lagen dann alle Ergebnisse vor, die Diagnose „seronegative rheumatoide Arthritis“ wurde endlich gestellt und die RA konnte nun auch behandelt werden. Zur Erklärung: „Seronegativ“ bedeutet, dass bei mir kein Rheumafaktor nachweisbar ist. Ist der Rheumafaktor im Blut vorhanden, dann sprechen Ärzte von seropositiver RA. Aber das bedeutet nicht, dass jeder, bei dem der Rheumafaktor nachgewiesen werden kann, auch eine RA hat oder irgendwann bekommen wird.

Doch wie kam der Rheumatologe auf die Diagnose?

Es gibt sogenannte Diagnosekriterien, die von der amerikanischen Gesellschaft der Rheumatologen (American College of Rheumatology, ACR) festgelegt wurden. Es müssen mindestens vier der sieben Kriterien erfüllt sein und die ersten vier müssen 4-6 Wochen andauern.

1.    Morgensteifigkeit von mindestens 60 Minuten Dauer
2.    Gelenkschwellungen oder Gelenkerguss an mindestens 3 Gelenkregionen
3.    Arthritis der Hand- und/oder Fingergelenke
4.    Symmetrischer Befall derselben Gelenke an beiden Körperhälften
5.    Vorliegen von Rheumaknoten
6.    Positiver Rheumafaktor und/oder Anti-CCP (=ACPA) im Blut
7.    Gelenknahe Osteoporose oder Knochenveränderungen im Röntgen

Für mich war damals die Diagnose auch mit Erleichterung verbunden. Endlich wusste ich, was mit mir los ist. Jetzt konnte ich mich mit meinem Rheumatologen um die richtige Behandlung kümmern. Erst später wurde mir klar, welche Auswirkungen die Diagnose hat und wie ich mir mein Leben mit Rheuma erleichtern kann. Wie erging es dir, als du die Diagnose erfahren hast?