Die Seele durch eine Psychotherapie mit einbeziehen - Feld vor Sonnenuntergang - Rheumahelden

Die Seele mit einbeziehen

Eine Psychotherapie, wenn doch eigentlich der Körper krank ist? Ja, sagen viele Experten. Denn gerade eine chronische Erkrankung wie die Rheumatoide Arthritis kann Einfluss auf das ganze Leben nehmen. Oft muss der Alltag neu sortiert werden. Der Umgang mit Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und einem ständigen Krankheitsgefühl mit Müdigkeit und Abgeschlagenheit spielt dabei genauso eine Rolle wie Angst, Unsicherheit oder Hilflosigkeit. Wie geht es weiter? Wie wird Rheuma mein Leben in Zukunft beeinflussen? Wie schaffe ich meinen Alltag? Kann ich meinem Beruf noch nachgehen?

All dies kann für die Seele sehr belastend sein; nicht selten treten im Zusammenhang mit Rheumatoider Arthritis auch Depressionen auf.

Strategien für den Umgang mit den seelischen Belastungen

Verschiedene therapeutische Maßnahmen können helfen, besser mit der Erkrankung umzugehen. Eine Möglichkeit sind spezielle Patientenschulungen. Hier erfahren Betroffene alles zu den Hintergründen der Erkrankung sowie zu den Behandlungsmöglichkeiten und der Alltagsbewältigung. Wenn dies nicht ausreicht, kommen als weitere psychotherapeutische Maßnahmen Verhaltens-, Gesprächs- oder Gruppentherapien infrage. Sprechen Sie mit Ihrem Rheumatologen, ob er eine solche Schulung anbietet oder Ihnen Möglichkeiten in Ihrer Nähe nennen kann. Darüber hinaus bieten auch die Rheuma-Ligen solche Schulungen auf Landesebene an.

Bei einer kognitiven Verhaltenstherapie etwa lernen Sie Strategien kennen, die Ihnen den Umgang mit Angst, Stress und Schmerzen erleichtern sollen. Dazu werden Ihre bisherigen Verhaltensmuster analysiert und je nach Bedarf korrigiert. Das Ziel: Sie sollen erkennen, dass Sie den Schmerzen und Belastungen nicht hilflos ausgeliefert sind. Darüber hinaus kann eine Therapie auch dabei helfen, die eigenen Bedürfnisse (wieder) zu erkennen, Unterstützung von anderen Menschen anzunehmen oder die eigenen Emotionen zuzulassen.

Ähnlich verläuft eine Gesprächstherapie, die den Menschen und nicht seine Probleme in den Vordergrund stellt. Die Patienten entwickeln eigenständig ihre verborgenen Fähigkeiten und finden selbstständig Lösungen für ihre Probleme. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die Gruppentherapie, bei der man zusätzlich noch vom Erfahrungsschatz und dem Feedback der anderen Teilnehmer profitieren kann.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie zusätzlich zu der Behandlung bei Ihrem Rheumatologen weitere Unterstützung brauchen, um mit der Erkrankung besser umgehen zu können, sprechen Sie ihn darauf an. Er kann Ihnen Ansprechpartner vermitteln. In vielen Fällen übernimmt auch die Krankenkasse die Kosten für eine psychotherapeutische Behandlung. Hier lohnt es sich, bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen. Diese kann Ihnen auch eine Adressliste mit kooperierenden Psychotherapeuten zukommen lassen.