Bloggerin Elke - Stress mit der Kühlkette - Kühlung der Rheumamedikamente - Rheumahelden

Immer dieser Stress mit der Kühlkette

Eines meiner Rheuma-Medikamente (Spritzen) muss ständig kühl gelagert werden, und zwar zwischen zwei bis acht Grad. Welcher Rheumapatient kennt die Problematik nicht, wenn man sich auf den nächsten Urlaub vorbereitet und als erstes an die wichtigen mitzuführenden Medikamente denken muss. Die Kühlkette muss dabei ständig gewährleistet sein – die Medikamente müssen also möglichst ohne größere Einflüsse wie Hitze, Kälte oder Feuchtigkeit über längere Zeit ordnungsgemäß gelagert werden.

Mein Urlaub in Südtirol

Um meinen Urlaub im Sommer mit dem Auto nach Südtirol in zwei Etappen durchführen zu können, hatte ich mir eine Kühltasche (extra für den Transport für Spritzen) mit den dazugehörigen Elementen zugelegt. Ein Thermometer zeigte mir stets an, dass die Temperatur stimmte. Als ich in meinem ersten Hotel ankam, herrschte im Kühlschrank des Zimmers eine Temperatur von bis zu 14 Grad, also zu warm. Deshalb bat ich den Hotelier, meine Kühlelemente in seinem Eisfach in der Küche über Nacht aufzubewahren. Wiederwillig hat er das getan. Am Urlaubsort hatte ich ein Apartment gemietet. Bei der Ankunft war der Kühlschrank noch nicht eingeschaltet. Es dauerte somit einige Zeit, bis die erforderliche Temperatur erreicht war. Auch dort musste ich den Hotelier bitten, solange mein Medikament in seinem Kühlschrank aufzubewahren, denn nach der langen Autofahrt war die Temperatur in der Kühltasche auch langsam angestiegen. Später konnte ich dann endlich meine Spritze im gut temperierten Kühlschrank meines Apartments deponieren.

Der nächste Urlaub: Das gleiche Theater

Eine andere Reise ging nach Fuerteventura. Ich hatte die Bescheinigung von meinem Rheumatologen für die Kontrolle am Flughafen und meine Kühltasche mit Medikament im Handgepäck. Weder das eine noch das andere wollte man sehen. Am Flughafen auf Fuerteventura schlug mir eine Außentemperatur von 35 Grad entgegen und ich hatte noch eine Strecke mit dem Mietwagen von 80 km vor mir. Mir stand schon der Angstschweiß auf der Stirn, hoffentlich sind jetzt nicht schon die Kühlelemente in der Tasche fast aufgetaut und die Temperatur weit über acht Grad. Am Urlaubsort angekommen musste auch dort im Apartment der Kühlschrank angeschaltet werden. Wertvolle Zeit verging also wieder. Inzwischen war die Temperatur in der Kühltasche auf ca. 14 Grad gestiegen. Panik stieg in mir auf, ob das Medikament nun noch seine volle Wirkung hatte. Ein Telefonat mit meinem Rheumatologen zu Hause hat mich dann wieder beruhigt und ich konnte meinen Urlaub in der Sonne antreten und natürlich voll genießen.

Gemeinsam eine Lösung finden

In solchen Situationen frage ich mich Folgendes: Die neuen Medikamente sollen Rheumatikern mehr Lebensqualität geben, aber bei ihrem Transport steht man oft stark unter Stress. Ich bin ein sehr perfektionistischer Mensch. Als ich mit dem Verabreichen der Spritzen begonnen habe, wollte ich alles richtig machen. Ich hielt mich an die Weisungen im Beipackzettel, besorgte mir die passende Kühltasche und achtete akribisch auf die Temperatur. Ich setzte mich unter Druck. Inzwischen spreche ich vor meinem Urlaub ausführlich mit meinem Rheumatologen und gemeinsam finden wir dann eine Lösung, um die Herausforderung  mit der Einhaltung der Kühlkette zu meistern. Jeder Patient sollte in so einer Situation in enger Sprache mit seinem Rheumatologen die verschiedenen Möglichkeiten abwägen und eine individuelle Lösung finden.

Mein Fazit: Mir hat ein ausführliches Gespräch mit meinem Rheumatologen geholfen, beruhigter in den Urlaub zu fahren. Vielleicht könnt Ihr Eure Erfahrungen mit uns allen teilen. Gibt es vielleicht schon neuere stressfreiere Erkenntnisse, wie man seinen Urlaub mit derartigen Medikamenten erholsam verbringen kann?