Bewegung bei Rheuma

Mein neues Leben hat begonnen

Wie ich Euch in meinem letzten Blog-Beitrag mitgeteilt habe, war ich auf einem guten Weg in ein neues und anderes Leben. Seit Ende letzten Jahres habe ich es geschafft, wieder voll ins Berufsleben einzusteigen. Es ist mir gelungen, eine Arbeit zu finden, die ich auch mit meiner Krankheit ausüben kann.

Meine Arbeitssuche mit RA

Da ich mich körperlich fit genug fühlte, machte ich mich auf die Suche nach einer passenden Arbeit, die ich trotz meiner RA ausüben kann. Das war gar nicht so einfach, aber man soll die Hoffnung nie aufgeben und wie Ihr wisst, gebe ich nie auf. So habe ich mich intensiv über Beschäftigungsmöglichkeiten in verschiedenen Firmen informiert und hatte sogar bei einigen ein Vorstellungsgespräch. Leider waren es immer Tätigkeiten, bei denen ich überwiegend hätte stehen müssen, was ich aufgrund der Polyneuropathie in den Beinen leider nicht kann. Durch die Polyneuropathie sind meine Füße taub geworden und es ist sehr anstrengend für mich das Gleichgewicht zu halten. Zudem habe ich die Verantwortlichen auch immer über meine Krankheit informiert, denn Ehrlichkeit ist für mich am wichtigsten. Diese Offenheit fanden die Arbeitgeber auch sehr gut und wir konnten immer direkt feststellen, ob ich diese Arbeit ausüben kann oder nicht.

Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer ist, mit der RA eine passende Stelle zu finden. Es war frustrierend, immer wieder zu hören, dass ich für diese Arbeit nicht geeignet sei … So vergingen die Wochen und auch das Jahr war bald vorüber. Dabei hatte ich mir doch zum Ziel gesetzt, dass ich dieses Jahr noch eine Beschäftigung finden werde …

Mein neuer Job

Aus einem Bauchgefühl heraus bewarb ich mich dann noch bei der Firma, bei der ich jetzt arbeite. Irgendetwas sagte mir, dass ich dort genau den Job bekommen würde, der zu mir und meiner RA passt. Was hatte ich schon zu verlieren?

Erfreulicherweise dauerte es auch nicht lange, bis ich eine Antwort erhielt und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde. Die Verantwortlichen erklärten mir, was meine Aufgabe wäre und dass ich diese überwiegend im Sitzen durchführen könnte. Hinzu kam noch, dass die Arbeitsstelle ganz in meiner Nähe war, sodass ich gut mit dem Fahrrad hinfahren konnte. Das hörte sich alles so gut an, das ich sofort zugesagt habe.

Noch am gleichen Tag habe ich den Arbeitsvertag unterschrieben und direkt am nächsten Tag mit meiner neuen Arbeit angefangen. Ich war so glücklich, einen Job gefunden zu haben, in der meine Krankheit keine Rolle spielt. Ich kann bei der Arbeit sitzen, was für meine Beine und Füße eine große Entlastung ist, da ich es nicht schaffe, acht Stunden am Stück zu stehen. Ich habe auch meine Vorarbeiterin über meine RA informiert, damit Sie weiß, dass ich gewisse Sachen nur für eine begrenzte Zeit erledigen kann. So kann ich viele verschieden Aufgaben übernehmen, ohne wieder eine Entzündung in den Händen und Fingern zu bekommen. Das hat zudem den Vorteil, dass ich eine sehr abwechslungsreiche Arbeit habe.

Ich habe meine Ziele erreicht und bin stolz auf meine Leistung

Ich bin jetzt schon seit neun Monaten in der Firma beschäftigt und es macht mir immer noch so viel Spaß, wie am ersten Tag! Meine Kollegen und Kolleginnen sind sehr nett und wissen über meine Erkrankung Bescheid. Auch darüber, dass es mir zeitweise sehr schlecht ging und ich nicht arbeiten konnte. Sie helfen mir, wo sie nur können, und ich helfe ihnen natürlich auch, wenn ich es kann. Seitdem ich wieder am Berufsleben teilnehme, fühle ich mich als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft! Zu meiner Freude habe ich durch das tägliche Fahrradfahren zur Arbeit auch schon zehn Kilogramm abgenommen.

Zum Abschluss möchte ich Euch noch sagen, dass ich dieses Jahr meine Freundin, die in der Nähe von Holland wohnt, mit dem Fahrrad besucht habe. Darauf, und dass ich eine neue Arbeit gefunden habe, bin ich besonders stolz!

Eure Ulrike