Was ist RA - Hände auf Holztisch - Rheumahelden

Was ist Rheumatoide Arthritis (RA)?

Die Rheumatoide Arthritis, abgekürzt RA, ist eine dauerhafte (chronische) und fortschreitende entzündliche Gelenkerkrankung. Diese Entzündung führt dazu, dass die Gelenke druckempfindlich sind, schmerzen und anschwellen. Behandelt man diese chronische Entzündung nicht, schreitet sie weiter fort, und die entzündete Gelenkinnenhaut wuchert in den Knorpel und den benachbarten Knochen hinein. Eine unwiederbringliche Zerstörung des Gelenks und des Knochens mit Verformung und Versteifung bis hin zur völligen Unbeweglichkeit des betroffenen Gelenks können die Folgen sein.

Meist verläuft die Krankheit schubweise, ein Schub dauert typischerweise zwischen einigen Wochen bis Monaten. Zwischen den einzelnen Schüben lassen die Beschwerden nach.

Neben den Gelenkschmerzen können bei der RA auch andere Teile des Körpers wie die Sehnen und Sehnenscheiden, die in der Nähe der Gelenke liegen, sowie Augen, Blutgefäße und auch innere Organe betroffen sein. Viele Patienten klagen zudem über allgemeine Symptome wie Müdigkeit und Erschöpfung, Schwäche, Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit, zusammengefasst als Fatigue bezeichnet.

Man spricht daher bei der Rheumatoiden Arthritis auch von einer systemischen Erkrankung, bei der das gesamte „System Körper“ in Mitleidenschaft gezogen wird, welche das Wohlbefinden und die Lebensqualität erheblich einschränken kann.

Zu den typischen Krankheitszeichen (Symptome) der Rheumatoiden Arthritis gehören Gelenkschwellungen, die sich weich und prall-elastisch anfühlen, sowie Schmerzen in den betroffenen Gelenken. Dadurch wird die Beweglichkeit eingeschränkt. Die Schmerzen durch die Gelenkentzündung treten häufig in Ruhe auf, oft sind sie nachts am stärksten. Druck auf das Gelenk sowie eine maximale Beugung oder Streckung verstärken die Schmerzen.

Charakteristisch ist zudem eine verminderte Greifkraft in den Händen, ein richtiger Faustschluss ist oft nicht mehr möglich. Die Betroffenen berichten dadurch über zunehmende Schwierigkeiten und Schmerzen bei Alltagstätigkeiten: Aufschrauben von Marmeladengläsern, Knöpfe zumachen oder die Kaffeetasse halten werden immer schwieriger und sind mit starken Schmerzen verbunden.

Die verminderte Beweglichkeit der Gelenke ist üblicherweise morgens nach dem Aufwachen am stärksten ausgeprägt, weswegen sie deshalb auch als „Morgensteifigkeit“ bezeichnet wird. Diese Morgensteifigkeit kann länger als eine Stunde andauern und tritt später am Tag auch nach Ruhephasen nicht wieder auf. Das ist einer der wesentlichen Unterschiede zu den Gelenkschmerzen bei Verschleiß der Gelenke (Arthrose), bei der die Schmerzen vorwiegend belastungs- und bewegungsabhängig sind und nach kurzen Ruhepausen immer wieder auftreten.

Ein weiteres Kennzeichen für die Rheumatoide Arthritis ist der Befall bestimmter Gelenke. Die Erkrankung beginnt typischerweise an den kleinen Gelenken, also häufig an den Fingergrund- und Fingermittelgelenken sowie den Handgelenken. Fast immer sind beide Hände betroffen, der Befall ist also symmetrisch. Die Endgelenke sind oft ausgespart. Auch die Zehengrundgelenke können betroffen sein.

Im Laufe von Wochen oder Monaten kann die Entzündung auf immer mehr Gelenke übergreifen. Dadurch werden die Beweglichkeit der Patienten und damit auch das Alltagsleben erheblich eingeschränkt.

Neben den Gelenken können sich auch die Sehnenscheiden entzünden und anschwellen (z. B. die Fingerstrecksehnen auf dem Handrücken). Auch mittlere und große Gelenke wie Schulter-, Ellenbogen-, Hüft-, Knie-, Sprunggelenke und die Halswirbelsäule sowie die Schleimbeutel können betroffen sein.

Nicht selten berichten Patienten über Grippe-ähnliche Allgemeinsymptome in Form von Müdigkeit, Erschöpfung (Fatigue), Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, leichtes Fieber oder Muskelschmerzen, die vor den Gelenkbeschwerden oder begleitend dazu auftreten.

Bei ungefähr 20 % der Patienten finden sich so genannte Rheumaknoten. Rheumaknoten sind derbe, ertastbare, verschiebliche und nicht schmerzhafte Knoten, die unter der Haut liegen. Sie bilden sich besonders an Körperstellen, die oft Druck ausgesetzt sind, beispielsweise an den Unterarmen (durch Aufstützen) oder am Hinterkopf (durch Liegen).

Je früher die Diagnose „Rheumatoide Arthritis“ gestellt wird, desto eher kann die Behandlung beginnen (Früherkennung). Das verbessert entscheidend den Verlauf der Erkrankung.

 

 

Quelle:

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsT/rheumatische_erkr.pdf?__blob=publicationFile

https://www.versorgungsatlas.de/fileadmin/ziva_docs/85/VA-85-RheumatoideArthritis-Bericht_v6.pdf